Handicap Rennen innerhalb der Berliner Sommerregatta 2009

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Alle Jahre wieder und nun schon zum 10. Mal in Folge, fand am 6.6.09 und 7.6.09 innerhalb der Sommerregatta des Landesruderverbandes Berlin, die allseits beliebte Handicapregatta in Berlin-Grünau statt. Ein Bericht von Monika Tampe

Diese breitensportliche Regatta ließ diesmal nichts offen.

An Samstag, 6.6.09 hatten die Organisatoren des Bootsparks, auch natürlich schon im Vorfeld, sowie die Betreuer und Steuerleute, aber auch die Regattaleitung mit ihren Schiedsrichtern und Helfern, mit 16 zu startenden Booten im Gig 1x+ über 500 m, alle Hände voll zu tun. Bis es dann jeweils in den drei Finalläufen endlich losgehen konnte, musste aufgrund der windigen Wetterverhältnisse mit den teilnehmenden Booten am Start viel Geduld aufgebracht werden. In der 3. Abteilung dieses Rennen starteten dann die Frauen mit den Männern gemeinsam, wurden aber extra gewertet.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön den Schiedsrichtern, sowie den Startern, für die aufgebrachte Geduld mit den gehandicapten Sportlern in diesem und den nachfolgenden Rennen.

Auch das Rennen im Gig 2x+ über 500 m, mit 10 Booten am Start in zwei Abteilungen hintereinander, bedurfte einiger Logistik im Vorfeld. Da ein Boot der zweiten Abteilung nicht pünktlich am Start sein konnte, wurde das erste Boot der zweiten Abteilung in das Rennen der ersten Abteilung mit hineingenommen, damit die bereits am Start wartenden Boote, wegen des starken Rückenwindes, endlich starten konnten.

Diese gutgemeinte Entscheidung der Schiedsrichter brachte im Nachhinein einen Protest des Wassersport-Verein Ennepetal e.V., der sich natürlich einen Sieg ausgerechnet hatte, da der „Favorit“ B.R.C. Hevella e.V., der nun in der gleichen Abteilung startete und siegte, erst in der zweiten Abteilung starten sollte. Die beteiligten Vereine und die Regattaleitung einigten sich daraufhin auf zwei erste Plätze. Bei der Gelegenheit sei erwähnt, dass das Boot des B.R.C. Hevella e.V. insgesamt die beste Zeit dieser beiden Abteilungen fuhr.

Zukünftig sollte von den verantwortlichen Obleuten darauf geachtet werden, dass möglichst alle Boote pünktlich am Start sind, um solche Diskrepanzen zu vermeiden.

Am späten Nachmittag gingen dann noch vier Gig 4x+ über 1000 m an den Start.

Hier könnte die Renngemeinschaft aus Berlin, die im Vorfeld beim B.R.C. Hevella trainierte, den ersten Platz in 04:10,58 errudern. Das Wetter hatte sich beruhigt, sodass diese Zeit ohne Rückenwind errudert werden konnte! Drei Sportler in diesem Boot trainieren in der ID-LTA 4+ Trainingsgruppe beim B.R.C. Hevella e.V., die von mir betreut und z.Z. trainiert wird und hoffen auf einen Start in 2010 auf internationalen Regatten. Ebenfalls saß Martin Lossau (Tegel Ort) mit im Boot, der seit letztem Jahr im LTA 4+ Bereich des DRV rudert und bis Ende Mai bei Hevella oft mittrainiert hat. Er ersetzte den vierten ID-Sportler aus der erwähnten Trainingsgruppe, da dieser sich leider in Urlaub befand.

Nach diesem Regattatag trafen sich fast alle Teilnehmer der Handicapregatte zu einer schon traditionellen zusätzlichen Siegerehrung im Leistungszentrum in der Sportpromenade 3, wo alle Teilnehmer vom Förderverein Wassersporthandicap e.V. ein Jubiläumserinnerungsshirt und eine Urkunde entsprechend ihrer Platzierung erhielten. Für diese nette Geste sei dem Verein, der seit diesem Jahr auch Mitglied des LRV Berlins ist, herzlichst gedankt.

Anschließend wurde noch kräftig gefeiert, wobei die Hevellen leider wegen anderer privater Termine vorzeitig dieses schöne Fest verlassen mussten.

Am Sonntag, 7.6.09 gingen als Erstes unsere jüngsten Handicapruderer an den Start. Dennis und Tom Amschler, beide geistig behindert und Mitglieder beim B.R.C Hevella e.V., zeigten den staunenden Zuschauern, was sie seit dem letzten Jahr ruderisch dazugelernt hatten. Natürlich konnten sie im Gig 2x+ über 300 m nicht zeitlich mit den gleichzeitig gestarteten Jungendoppelzweiern mithalten, aber für Ihre großartige persönliche Leistung wurden sie am Siegersteg mit einer Medaille belohnt. Hierfür ein Dank an die Regattaleitung!

Natürlich würden sich nicht nur Dennis und Tom, sondern auch ich mir wünschen, dass im nächsten Jahr auch andere behinderte Kinder und Jungendliche an den Start gehen könnten, damit endlich ein regulärer Wettkampf stattfinden kann.

Kurz nach diesem Rennen starteten auch schon drei Gigvierer über 500 m. Diesmal siegten unsere holländischen Gäste. Als Zweites konnte sich die Rgm. B.R.C. Hevella/Hellas-Titania Berlin auf den letzten Metern trotz technischer Probleme, einem Ruderer rutschte leider mehrmals der Skull aus der Hand, doch noch den zweiten Platz erkämpfen.

Die Erkenntnisse aus diesem Rennen setzte ich als Steuerfrau des siegreichen Bootes im letzten Rennen dieser Handicapregatta über 1000 m im Gig 2x+ um, wo fünf Boote an den Start gingen. Die beiden Sportler des B.R.C. Hevella e.V., mit Florian Wall, dem Pechvogel aus dem vorgenannten Viererrennen und mit Maximilian Rudolph Kunze, den alle nur als Rudi kennen und der über unglaubliche Kräfte im Boot verfügen kann, wenn er durch gezielte Anweisungen, bzw. zwischendurch auch sehr viel Lob des Steuermannes, in diesem Fall der Steuerfrau, zu Höchstleistungen fähig ist, freuten sich mit mir zusammen über ein tolles Rennen in 05:08,32 und einen deutlichen Vorsprung von knapp 40 Sekunden vor dem als Zweites in Ziel gekommenen Bootes.

Nachdem die Boote verladen, bzw. an die ausleihenden Vereine zurückgebracht waren, fand nochmals eine kleine Siegesfeier unter den Handicapruderern statt, wo jeder Teilnehmer wieder eine Urkunde entsprechend seines Ergebnisses erhielt. Die Ruderer aus Ennepetal und Kappeln waren bereits abgereist, sodass nur die Berliner und die Holländer mit einem dreifachen „Hipp, hipp, hurra!“ sich beim Förderverein Wassersport e.V. für all die Unterstützung und netten Gesten bedanken konnten, die u.a. diese Handicapregatta in Berlin so auszeichnet.

Von mir auch ein besonderes Dankeschön an die Regattaleitung der BRJ und allen Helfern der Sommerregatta des Landesruderverbandes Berlin, die es uns nun schon seit 10 Jahren ermöglichen, hier in Berlin-Grünau diese Handicapregatta zu veranstalten.

 

Monika Tampe

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