Kleines Ruder ABC

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

A wie Ausbildung

Beginnen wir unsere kleine Reise durch die Welt des Ruderns bei der Ruderausbildung. "Aller Anfang ist schwer", wird sich so mancher Ruderneuling gedacht haben. In der Ruderausbildung wird nun das richtige Rudern erlernt. Nicht nur die Technik, sondern auch das Ein- und Aussteigen, das Halten der Skulls, des Riemens und das Rollen auf dem Rollsitz, der zu Beginn viel zu klein wirkt. Selbst das Tragen der Boote erfordert eine gewisse Übung. Und dann sind auch noch die Kommandos für das Verhalten auf dem Wasser. Bei so viel Theorie wird es Zeit, endlich loszulegen; also ab aufs Wasser, denn nur hier können Sie sehen und spüren, dass es toll ist, sich rückwärts auf dem Wasser zu bewegen. Vielleicht sollen wir noch erwähnen, dass Rudern dann viel Spaß macht. Fast alle Berliner Vereine bieten eine Ruderausbildung an, schauen Sie einfach in unserer Liste nach, welcher Verein in Ihrer Nähe ist und vereinbaren einen Probetermin oder buchen einen Ruderkurs.


B wie Bootsklassen

Sie wissen bestimmt aus dem Fernsehen und den Medien, dass es einen Achter gibt. Den Deutschland-Achter! Der bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften sehr oft die ersten Plätze belegt. Aber es gibt noch ganz andere Möglichkeiten, zu rudern. Gerudert wird immer in verschiedenen Bootsklassen. Unterschiede gibt es beim Skullen das ergibt sich aus der Anzahl der Ruderer im Boot und der Art zu rudern, also skullen oder riemen. Die bekanntesten Bootsklassen sind:

1x = Einer
2x = Doppelzweier
2- = Zweier ohne Steuerfrau/-mann
2+ = Zweier mit Steuerfrau/-mann
4x- = Doppelvierer ohne Steuerfrau/-mann
4x+ = Doppelvierer mit Steuerfrau/-mann
4- = Vierer ohne Steuerfrau/-mann
4+ = Vierer mit Steuerfrau/-mann
8+ = Achter mit Steuerfrau/-mann

Im Bereich des Freizeitruderns gibt es noch zusätzliche Bootsklassen. Beliebt ist ein Dreier mit Steuerfrau/-mann, der sich oft zum Vierer ohne Steuerfrau/-mann umbauen lässt.

C wie Cambridge

"Cambridge" beim Rudern bedeutet auch "Oxford" und das spannende Rennen der beiden Achter der beiden Universitäten auf der Londoner Themse seit 1829. Am 7. April 2012 ist es wieder soweit.

D wie DRV

Der DRV, der Deutsche Ruderverband ist der Dachverband aller Landesverbände und Vereine. Jedes Bundesland hat einen eigenen Verband, in Berlin ist das der Landesruderverband Berlin (LRV), seine Zentrale befindet sich im Landesleistungszentrum/Bundesstützpuktin Rudern am Hohenzollernkanal in Berlin-Siemensstadt.

E wie Ergometer-Rudern

Beim Ergometer-Rudern, d. h. auf einem speziellen Rudergerät kann man sämtlichen Witterungsverhältnissen aus dem Weg "rudern" und in der Halle im Trockene seine Leistungen überprüfen. Bei Wettkämpfen erfolgt per Bildschirm eine Beobachtung der Konkurrenz. In Fitnessstudios ist diese Form ebenfalls sehr beliebt und im Dezember jeden Jahres finden bereits seit über 15 Jahren bei uns in Berlin die Berlin Indoor Open statt.

F wie Freizeitrudern

Neben den Rennruderern, die auf Regattastrecken ihre 1000 m in hohem Tempo rudern, und den Wanderruderern, die auf längeren Touren (meist auf Flüssen und Seen) ihrem Sport nachgehen, gibt es die Freizeitruderer. Gerudert wird in der Freizeit, vom Bootshaus in die nähere Umgebung und wieder zurück. Rudern als Freizeit- bzw. Breitensport ist für fast jeden machbar und hier kommen die gesundheitlichen Aspekte zum Tragen. Gerade Rudern bietet bei Bewegungsmangel die Vorteile eines Gesundheitssports. Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit werden gefördert und Verletzungen kommen so gut wie nie vor. Zur Entspannung nach einem stressigen Arbeitstag bietet Rudern eine ideale Form der Ruhe und des Ausgleichs auf unseren Berliner Gewässern.

G wie Grünau

Die Regattastrecke in Grünau ist eine der ältesten und traditionsreichsten Regattastrecken in Europa, seit 1981 war sie Austragungsort für die Berliner Internationalen Regatten. Neben den deutschen Meisterschaften wurden hier auch DDR-Meisterschaften und Europameister-schaften durchgeführt. Der sportliche Höhepunkt war die Olympiade 1936. In den Jahren 2000, 2002, 2004 fanden die Deutschen Meisterschaften hier bei uns in Berlin statt. Nach der Unterteilung in Kleinboote und Großboote wurde die Deutsche Großbootmeisterschaft zum ersten Mal 2006 in Berlin-Grünau ausgetragen.

H wie Heck

Heck ist der hintere Teil vom Boot, im Gegensatz zum Bug, der sich in Fahrtrichtung vorn befindet. Im Ruderboot werden die Plätze vom Bug, also von vorn, nummeriert, es beginnt mit der 1. Beim Achter ist dann der/die Schlagmann/-frau die Nummer 8, der/die Steuermann/-frau hat keine Nummer.

I wie Insel

Berlin hat jede Menge Inseln, viele der Berliner Ruderer haben eine Lieblingsinsel. Ob es nun die Pfaueninsel oder der kleine Rohrwall ist, überall in der Stadt kann um die Inseln herumgerudert und die Natur hautnah erlebt werden.

J wie Jahreszeiten

Rudern ist eine Sportart, die das ganze Jahr ausgeübt werden kann. Einzige Bedingung: es darf kein Eis sein. Die meisten von uns rudern vom Frühling bis zum Herbst, wenn es warm ist. Die Leistungssportler trainieren immer und ein kleiner Kreis kommt erst im Winter in Fahrt. Wer sich vorstellen kann, wie schön es ist, als einziges Boot auf dem Wannsee oder auf dem Müggelsee zu sein, sollte doch per Boot die vielen Weihnachtsmärkte in der Stadt besuchen. Bootsparkplätze gibt es genug und das haben Sie bestimmt noch nicht gemacht.


K wie Krebs

Wer mit seinem Skull oder Riemen aus dem Wasser kommen will und sich aus irgendwelchen Gründen dabei verheddert, fängt einen "Krebs". Gerade bei Anfängern sind Krebse sehr beliebt, im Lauf der Zeit aber lassen sie nach. Beim Rennrudern mindern sie die Siegeschancen, im Freizeit- und Wanderrudern freuen sich diejenigen, die keinen gefangen haben, oftmals auf ein Getränk danach.


L wie Leichtgewichte

Neben den "schweren Klassen" gibt es beim Rennrudern die Leichtgewichte, die auf Regatten in eigenen Klassen starten. Leichtgewichte sind halt ein bisschen leichter, Männer im Einer dürfen nicht mehr als 72,5 kg und Frauen 59,0 kg wiegen.


M wie Mannschaftssport

Rudern ist ein Mannschaftssport, wenn wir mal vom Einer absehen. Im Einer wird das Rudern zu einer Individualsportart, im Mannschaftsboot dagegen kommt es darauf an, sich gleichmäßig zu bewegen. Auch Teamgeist und Freundschaft sind von großer Bedeutung. Wer den gleichmäßigen Bewegungen eines Großraumbootes (Achter) einmal zugeschaut hat, weiß, wie elegant und kraftvoll Rudern ausschauen kann. Auch hier bietet Rudern einen einmaligen Erlebnischarakter.


N wie Natur

Ob beim Rudern auf einem See, Fluss oder Kanal immer spielt die Natur eine große Rolle. Während viele Sportarten in der Halle betrieben werden, bleiben wir der Natur treu. Wind und Regen gehören genauso dazu, wie das herrliche Gefühl, im März eines Jahres von den allerersten Sonnenstrahlen des Frühlings richtig schön braun zu werden. Vom Wasser aus kann die Natur wunderbar beobachtet werde, handelt es sich um Fische oder seltene Vögel auf Landschaftsschutzinseln, immer gibt es etwas Neues zu sehen. Das Befahren fremder Gewässer kann besonders interessant werden, zumal vom Wasser aus die Umgebung völlig neu entdeckt werden kann. Muskelbetriebene Boote verursachen keinen Schmutz, sind leise und zerstören nicht die Ufer. Erkundungsfahrten in die freie Natur (z.B. in den Spreewald, da, wo kein "Spreewaldkahn" mehr Platz hat) gehören ebenso dazu wie das Rudern auf großen Flüssen, Seen und Fjorden.


O wie Olympische Spiele

Bei den letzten Olympischen Spielen in Athen (2004) erruderten zwei Frauen aus Berliner Vereinen Gold und Silber. Im Frauen-Einer wurde Katrin Rutschow-Stomporowski vom Ruderklub am Wannsee Olympiasiegerin und Britta Oppelt von der Rvg. Hellas-Titania konnte im Frauen-Doppelzweier Silber gewinnen.


P wie Päckchen

Beim Wanderrudern auf Flüssen ein allseits beliebtes Treibenlassen flussabwärts. Die Boote sind scheinbar ineinander verhakt und während des "Päckchens" bietet sich der Austausch von Gesprächen, Essen und Trinken an. Benachteiligt sind nur die außen sitzenden Ruderer, die ab und zu mal eine Bewegung machen müssen, damit das Päckchen ruhig weiter treibt.

Q wie Quer durch Berlin

Die traditionelle internationale Langstreckenregatta "Quer durch Berlin" erlebt im Jahr 2012 ihre 83. Auflage. Auf dem fast 7 km langem Spreekurs geht es zwischen Mörschbrücke/Schloss Charlottenburg und Bundeskanzleramt für fast 100 Vierer und Achter aus ganz Europa vor der Hauptstadtkulisse am ersten Oktoberwochenende zur Sache. Höhepunkt ist die Ankunft der Boote mit der Siegerehrung am "Haus der Kulturen". Diesen Termin sollten Sie sich merken: 06. Oktober 2012.


R wie Rollsitz

Beim Rudern sitzt man auf einem richtigen Rollsitz, der auf einer Rollbahn, die aus zwei Rollschienen besteht, rollt. Bei Ruderbooten zum Ausleihen (z. B. auf dem Neuen See in Tiergarten) gibt es keinen Rollsitz, sondern nur ein festes Brett. Dies ist der Grund, warum richtige Ruderer mit einem solchen Kahn nicht rudern können.

S wie Sternfahrt

Berlin und sein Umland bieten tausend Möglichkeiten zum Rudern. Da es in Berlin sehr viele Freizeit- und Wanderruderer gibt, hat der Landesruderverband Berlin etwas Besonderes eingeführt: die Sternfahrten. Die Idee ist ganz einfach: ein Verein richtet eine solche Fahrt aus und alle anderen Vereine rudern sternförmig dorthin. Da Sternfahrten hoch im Kurs stehen, gibt es auch in fast jedem Monat eine, manchmal sogar zwei. Von März bis November sind diese Fahrten ausgeschrieben, im Durchschnitt besuchen rund 300 ? 500 aktive Ruderer eine solche Veranstaltung, bei der größten Sternfahrt zur RG Wiking nach Neukölln sind es oftmals um 1000 Aktive. Auch in diesem Jahr gibt es vom Berliner Anrudern (Ende März) bis zum Berliner Abrudern (Ende Oktober) wieder jede Menge Sternfahrten zu den einzelnen Vereinen

T wie Training

Trainieren heißt es vor allem bei den Leistungssportlern. Im Rahmen bestimmter Zielsetzungen und Entwicklungsstufen wird Einfluss auf die körperliche Leistungssteigerung genommen. Training erfolgt immer unter Anleitung eines erfahrenen Trainers oder Übungsleiters. Im Rudern kann man zwischen Fitnesstraining, Grundlagentraining, Hochleistungstraining und Rehabilitationstraining unterscheiden.

U wie Umtragen

Beim Wanderrudern kann es vorkommen, dass einige Stellen des Gewässers nicht befahren werden können (z. B durch ein Wehr). Der Ruderer legt in einem solchen Fall an, steigt aus, nimmt sein Boot aus dem Wasser raus und trägt es hinter das Hindernis, setzt das Boot wieder ins Wasser, steigt ein und rudert weiter. Davon etwas abgeleitet ist der Begriff "Wanderrudern".

V wie Vereine

Der Landesruderverband Berlin hat zurzeit 58 Rudervereine mit fast 9000 Ruderern und Ruderinnen. Es gibt kleine und große Vereine, Frauen -und Männervereine, Vereine, die nur Rennrudern betreiben oder nur Wanderrudern. Die Vereine bieten für jeden Geschmack etwas. Neben dem Rudern gibt es jede Menge anderer Aktivitäten: Ausgleichssport, Fitness- und Konditionstraining, Kegeln, Bowling, Waldläufe, Schwimmen, Tischtennis, Volleyball, Basketball, Gymnastik, Ergometerrudern, Ruderer-Bälle und tausend andere Sachen. Das heißt für Sie: einfach mal reinschauen und mitmachen.

W wie Wettbewerbe

Für den aktiven Berliner Ruderer gibt es die Möglichkeit, an diversen Wettbewerben teilzunehmen. Gleich ist den Wettbewerben, dass vorgegebene Kilometerzahlen, nach Altersklassen unterteilt, errudert werden müssen. Es gibt Sommer-, Winter-, Sternfahrten-, Jahres- und Vereinswettbewerbe sowie den Äquatorpreis, bei dem der Aktive genauso viele Kilometer errudern muss, wie der Äquator lang ist: nämlich 40.076 km. Einige Berliner Extremruderer haben diese Lebenskilometerleistung bereits geschafft.

XY wie ??

Es gibt keinen Begriff zu diesen Buchstaben, XY ist aber der Hinweis an alle Interessierte, sich bei offenen Fragen zum Rudern an die Geschäftsstelle des LRV Berlin, an Übungsleiter oder an den Rest der großen Ruderfamilie zu wenden.

Z wie Ziel

Ein Ruderer hat immer ein Ziel vor Augen. Sei es die Ziellinie bei Regatten oder sei es das Bootshaus, das man nach einer erfolgreichen Tour erreichen möchte. Wir haben jetzt auch unser Ziel erreicht, unsere kleine Ruderfahrt ist beendet. Wir sind alle trocken geblieben und haben dennoch einiges über das nasse Element und das Rudern gehört. Wer es nun selbst ausprobieren möchte, nach so viel Theorie, kann sich an einen der Berliner Vereine wenden und schon geht es los. Oder, wie man beim Rudern sagt: Riemen und Dollenbruch.

Und nun?

Nun haben Sie jede Menge über unser Rudern in Berlin erfahren. Haben Sie Fragen dazu, dann wenden Sie sich an unsere Geschäftsstelle (Adresse und Mail finden Sie oben). Wir freuen uns, wenn wir Sie als neues und aktives Mitglied in einem der Berliner Rudervereine begrüßen können. Ansonsten wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Rudern, gerade für Ihre erste Saison, die für Sie total interessant, spannend, klasse, cool oder wie auch immer sein wird.

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