Landesruderverband Berlin e.V.

91. „Quer durch Berlin“ mit Abstand und Extra-Hygieneregeln

Hier das Kurzvideo zur Veranstaltung.

 

Quer durch Berlin dürfen die Ruderer normalerweise nicht fahren. Die Innenstadt-Spree ist für sie gesperrt. Eine Ausnahme gibt es bei der Internationalen Langstreckenregatta „Quer durch Berlin“. Die Traditionsveranstaltung fand in diesem Jahr schon zum 91. Mal statt. 750 Sportlerinnen und Sportler aller Altersklassen ruderten am 10. Oktober über sieben Kilometer von der Mörschbrücke beim Schloss Charlottenburg bis zum Haus der Kulturen der Welt. Kinder legten drei Kilometer zurück.

 

„Wir haben noch zwei Tage vorher gezittert, ob die Regatta wegen der steigenden Zahl der Corona-Infizierten in Berlin überhaupt durchgeführt werden kann“, berichtete Michael Hehlke, Geschäftsführer des Landesruderverbands. Die Organisation war sehr aufwändig.

Das ehrenamtliche Regattateam unter der Leitung von Deborah Jautzke, Jörg Ingenhütt und Roman Kuhnert musste im Start- und Zielbereich ein umfangreiches Hygienekonzept umsetzen: kaum Zuschauer, kein Gedränge auf den Stegen, Maskenpflicht auf dem ganzen Gelände. Mit rot-weißem Flatterband wurde den Aktiven an der Mörschbrücke der Weg zum Start markiert, um ein geordnetes Ablegen der Boote mit Abstand zu gewährleisten. Im Ziel managten der LRV-Vorsitzende Karsten Finger, der stellvertretende LRV-Vorsitzende Thomas Haun und Grit Quernheim vom RC Tegel das Anlegen der Boote, damit auch dort die Abstandsregeln eingehalten werden konnten. Die Sir Gusche Band, die die Ruderer traditionell musikalisch vor dem Haus der Kulturen der Welt empfängt, spielte diesmal auf dem weitläufigen Dach des Hauses, um Menschenansammlungen im schmalen Uferbereich zu verhindern. Die Medaillen wurden entsprechend der Hygieneregeln für jede Mannschaft in einem Plastikbeutel verpackt und überreicht. Die Besten der einzelnen Rennen mussten sie sich selbst um den Hals hängen. „Die Siegerehrungen waren trotzdem feierlich und würdig“, wie der ehrenamtliche LRV-Regattasprecher Thorsten Kohlisch feststellte. Unter den wenigen Zuschauern war Professor Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts. Er ist begeisterter Ruderer und Mitglied im Berliner Ruder-Club.

 

Für viele Teilnehmer war es wegen Corona die einzige Regatta in diesem Jahr. Sie genossen die Fahrt durch Berlin bei herrlichem Herbstwetter und kämpften ehrgeizig um Bestzeiten und Siege.

 

Der Beginner-Pokal ging an den Ruderklub am Wannsee (RaW). Der Vierer mit Felix Schulte-Herbrüggen, Helena Rentsch, Christian Markurt, Alexander Bereskin und Vera Weidmann war zum ersten Mal bei „Quer durch“ dabei. Der RaW holte mit sieben ersten Plätzen auch den Pokal für den erfolgreichsten Verein bei dieser Regatta, den Vorstandsmitglied Jörg Niendorf entgegennahm.

 

Die Aktiven der Rudervereinigung Hellas Titania freuten sich doppelt: Sie gewannen nicht nur das Achterrennen, sondern auch einen Einer. Die BBG Bootsmanufaktur in Berlin-Friedrichshagen und 4row.com hatten das Boot gemeinsam mit dem LRV als Vereinspreis für die Nachwuchsarbeit ausgelobt. Es wurde unter den erfolgreichsten Vereinen mit den meisten Helfern bei dieser Regatta verlost. „Wir sind immer noch in Kurzarbeit und gehen durch eine nicht leichte Zeit“, sagte der BBG-Mitarbeiter Martin Schönherr, der selbst gern rudert. „Wir haben trotzdem auch in diesem Jahr extra das Boot gebaut.“ Er hat höchstpersönlich aus der Lostrommel den Zettel mit dem Namen des Vereins aus Spandau gezogen.

 

Michael Hehlke dankte allen, die bei der Organisation und Durchführung der Regatta geholfen haben, vor allem dem Technischen Hilfswerk und der DLRG, dem Haus der Kulturen der Welt und ganz besonders dem LRV-Regattateam. A. B.

 

Fotos: Jürgen Engler

 

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