Landesruderverband Berlin e.V.

Berlins schönste Stadtrundfahrt

Großes Rudersportwochenende in der Hauptstadt: 59. Wanderrudertreffen des Deutschen Ruderverbands und Stadtdurchfahrt mit dem Landeskanuverband

Hier ein kurzes Video unseres Medienpartners Sportfanat

„Ein runde Sache." „Perfekte Stimmung." „Tolle Aktion." Die Begeisterung bei der schönsten Stadtrundfahrt Berlin ist fast grenzenlos. Am 13. September 2025 blieben Motorboote und Ausflugsdampfer liegen. Zwischen 9 und 14 Uhr hieß es auf der Innenstadtspree zwischen Oberbaumbrücke und Lessingbrücke in Moabit „Fahrt frei" für Ruderboote und Kanus – vorbei an Bundeskanzleramt, Reichstagsgebäude, Museumsinsel, Dom, Humboldt-Forum und Nikolaiviertel. Rudern und Kanufahren ist dort normalerweise verboten – außer einmal im Jahr am „Tag des muskelbetriebenen Wassersports".

Auch für die Gäste des 59. DRV-Wanderrudertreffens (WRT) in Berlin war die Stadtdurchfahrt der Höhepunkt des Wochenendes. Sie nutzten die Gelegenheit für Selfies vor den berühmten Sehenswürdigkeiten – mal aus einer ganz anderen Perspektive. Fast 1.000 Ruderinnen und Ruderer, Kanusportlerinnen und -sportler waren in rund 360 Booten unterwegs. Berliner, Touristen und Gäste staunten am Ufer und erlebten Berlin hautnah als Zentrum des Wassersports. „Wir bringen den Rudersport mitten in die Stadt, werben für die Wassersportmetropole Berlin und unsere schöne und naturverbundene Sportart", so LRV-Präsident Thomas Haun.

„Es lief alles gut – ohne besonderen Vorfälle", so das Fazit von LRV-Vizepräsidentin Angela Haupt. Sie dankte auch der Wasserschutzpolizei, dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt und der DLRG für die Unterstützung. Sie selbst hatte gemeinsam mit Sebastian Kroß (DRV, Ressort Wanderrudern), Michael Hehlke, Gabriela Brahm, Ingrid Ehwalt (LRV) und Nicole Schlösser (TPSK 1925 e. V., Köln) den Betrieb an der Mühlendammschleuse geregelt. Dort verkürzte der „5 ohne", wie sich die Musiker des RC NARVA-Oberspree und des Märkischen Rudervereins selbst nannten, den Booten die Wartezeit – mit fröhlichem „Aloha Heja He" und anderen stimmungsvollen Seemannsliedern.

Die Gäste des 59. Wanderrudertreffens bewältigten an diesem Tag 34 Kilometer. Start war bei der Treptower Rudergemeinschaft (TRG). Ihre Route führte über die Spree bis zur Mühlendammschleuse und weiter bis zum Charlottenburger Spreekreuz, von dort über den Landwehrkanal vorbei am Urbanhafen mit Picknickpause, und dann durch den Neuköllner Schifffahrtskanal, den Britzer Zweigkanal wieder zurück zur TRG. Wer nicht gerudert ist, konnte an der Sightseeingtour per Bus teilnehmen.

Die 275 WRT-Teilnehmer erlebten bei der TRG am späten Nachmittag ein herzliches Willkommen - mit Leckereien vom Grill, selbstgebackenem Kuchen und Getränken, so wie schon bei der der offiziellen WRT-Eröffnungsfeier am Abend zuvor. Insgesamt sechs Vereine aus Treptow-Köpenick haben das Wanderrudertreffen vom 12. bis 14. September in Berlin organisiert: TRG, RC Narva-Oberspree, SC Berlin-Köpenick, Ruderabteilung SV Energie Berlin, RG Elektra und Ruderriege Turngemeinde in Berlin v. 1848. Für sie gab es am Sonntagvormittag beim WRT-Festakt im ehrwürdigen Saal des Rathauses Treptow viel Beifall und einen Schmuckteller. Damit jeder der sechs Vereine solch ein Erinnerungsstück bekommt, werden jetzt noch fünf weitere angefertigt, kündigte Angela Haupt an.

Bezirksbürgermeister und WRT-Schirmherr Oliver Igel dankte den rund 100 Ehrenamtlichen in den Vereinen, die an der Organisation mitgearbeitet haben. Er sagte beim Festakt: „Ohne Miteinander, Teamwork, Engagement geht es nicht. Das sind Eigenschaften, die aus dem Sport kommen. Rudern macht etwas für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft."

Auch LSB-Vizepräsident Steffen Sambill würdigte den Rudersport und das Wanderrudern: „Breitensport ist die Basis und verdient deshalb alle Unterstützung", erklärte er. „Rudern ist tief in unserer Stadt verwurzelt", bekräftigte Thomas Haun. „Wanderrudern ist ein wichtiger Teil des Rudersports." Bester Beweis dafür sind die vielen Aktiven, die im Rahmen des Festakts für ihre geruderten Kilometer ausgezeichnet wurden.

Dr. Bernhard Trui, Vorsitzender des Ressorts Wanderrudern beim Deutschen Ruderverband (DRV), und Sina Burmeister, DRV-Vorständin Jugend, überreichten Äquatorpreise, Fahrtenabzeichen und den DRV-Wanderruderpreis. der übrigens in der Gruppe der Vereine mit 31 bis 80 aktiven Ruderern an zwei Berliner Vereine ging: Pro Sport Berlin 24 (Platz 1) und Ruderriege TV Waidmannslust (Platz 2).

Wie die Tradition des Wanderrudertreffens weiter geht, ist offen: Es gibt noch keinen Ausrichter für die 60. Auflage. „Ich habe in diesem Jahr mein 25. Fahrtenabzeichen gerudert", berichtete Silvia Fink vom Emdener Ruderverein. „Das möchte ich mir nächstes Jahr gern abholen." Sie hat schon einige Wanderrudertreffen mitgemacht und ist auch in Berlin schon mehrmals gerudert. „Die Stimmung in diesen Tagen war perfekt, auch die Gemeinschaft im Boot, wir haben gut harmoniert." Sie hofft, dass es auch im nächsten Jahr wieder ein Wanderrudertreffen geben wird.

Angela Baufeld