WM-Auftakt mit zweimal Bronze für DRV - Fünf BerlinerInnen dabei!

Spannendes Finalwochende erwartet

Aus Berliner Sicht ist der WM-Auftakt durchaus erfreulich verlaufen. Denn an den beiden bisherigen Bronzemedaillen des Deutschen Ruderverbandes  waren Hauptstadtruderer massiv beteiligt. Im Handicap-Mixed-Vierer mit Steuermann (-frau), der am Donnerstag als einziges deutsches Boot in den fünf Finals der Behindertensportler startete und den dritten Rang der Vorjahres-WM verteidigte, mit zwei Aktiven, im Frauen-Doppelvierer tags darauf gleich mit drei. Damit haben bereits fünf der zehn Berliner Ruderer, die auf dem Lake Karapiro dabei sind, Edelmetall gewonnen. In einem spannenden 1000-Meter-Rennen der

Handicap-Vierer mit engen Zeitabständen, die das gute Niveau des gebotenen Sports unterstrichen, wurden Christine Quirin (Breisach), der im Beruf als Rechtsanwalt für den LRV-Hauptsponsor Veolia arbeitende Martin Lossau (RC Tegelort), Michael Schulz (Frankfurt), Anke Molkenthin (Waging) und „Cox" Katrin Splitt (Hevella) mit relativ knappem Drei- bzw. Anderthalb-Sekunden-Rückstand auf Sieger Kanada und die Briten Dritte. Trainiert wird das Boot übrigens von Thomas Böhme, der mit der Vereinszugehörigkeit zum Master Ruder Club Berlin ebenfalls Hauptstadt-"Rudergene" vorweisen kann.

Ansporn und Motivation waren dieser Auftakt für die anderen Berliner WM-Starter auf jeden Fall. Die Bronzemedaille des Frauen-Doppelvierers mit dem Berliner Trio Britta Oppelt (Rvg. Hellas-Titania), Tina Manker und Julia Richter (beide RK am Wannsee) tags darauf war mit viereinhalb Sekunden Differenz zu Australien ungefährdet, Silber nach einem furiosen Schlussspurt greifbar. Nach der Hälfte der 2000-Meter-Distanz nur auf Platz 5 des Sechserfeldes liegend, griff das Quartett, von Schlagfrau Julia Richter angetrieben, im zweiten Teil mit der schnellsten Zeit energisch an und verpasste Rang 2, der an die zwischenzeitlich schon drei Sekunden vor dem DRV-Boot liegende Ukraine ging, gerade mal um 31 Hundertstel. Sieger Großbritannien hatte am Ende zweieinhalb Sekunden Vorsprung vor den Deutschen.

In den Finals am Samstag (8) und Sonntag (7) gibt es nun noch vier Chancen von Hauptstadt-RuderInnen und Ruderern auf Titel und Medaillen. Am größten ist die von Deutschlandachter-Steuermann Martin Sauer (Berliner Ruder-Club) im abschließenden Finale furioso am Sonntag. Auch die Doppelzweier-Weltmeister von 2009, Eric Knittel (Berliner Ruder-Club)/Stephan Krüger (Rostock), haben am Freitag mit Platz 2 im Halbfinale hinter den Briten den Einzug ins A-Finale souverän geschafft und können somit ihren Titel verteidigen.

Sechs der bei der WM gestarteten 22 deutschen Boote haben den Weg in die A-Endläufe nicht geschafft. Zumindest zum Teil ist das enttäuschend. Dem Frauen-Achter, dem Leichtgewichts-Doppelzweier mit Linus Lichtschlag (RK am Wannsee) und Lars Hartig (Friedrichstadt), der Männer-Vierer, auch Einer Karl Schulze (Dresden) gehören in diese Kategorie. Lichtschlag rehabilisierte mit dem Sieg im B-Finale zwar etwas und hat im Doppelvierer eine zweite Finalchance. Doch im Bahnverteilungsrennen der sechs Bewerber überzeugte die Crew mit dem letzten Rang keineswegs - und ist nun auf die ungünstige Außenbahn verdammt.

Ihren WM-Auftritt bereits hinter sich hat wie erwartet die 23-jährige Einerfahrerin Sophie Dunsing (SV Energie). Die EM-Achte wurde Dritte ihres Vorlaufes, hatte dann aber in einem schnellen Semifinale als Fünfte keine Chance auf einen der nötigen drei Top-Ränge. Zwar sind Zeiten im Rudersport auf Grund der wechselnden Umstände mit Vorsicht zu genießen, dennoch: Sophies 8:08 Minuten wurde im zweiten Halbfinale nur von der siegenden weißrussischen Ausnahmeskullerin Ekatherina Karsten knapp unterboten.

Im folgenden noch einmal aus Berliner Sicht zusammengefasst, was geschehen ist und was folgt:

Sophie Dunsing (SV Energie), Einer: Vorlauf-Dritte, Semifinale 5., B-Finale

Britta Oppelt (Rvg. Hellas Titania), Tina Manker, Julia Richter (beide Ruderklub am Wannsee) - Doppelvierer: Zweiter im Vorlauf hinter GB, Zweiter im Hoffnungslauf hinter USA,  im A-Finale am Freitag Dritter

Eric Knittel (Berliner RC), Doppelzweier mit Stephan Krüger (Rostock): Zweiter im Vorlauf hinter Frankreich, Zweiter im Semifinale am Freitag - A-Finale am Sonntag.

Linus Lichtschlag (Ruderklub am Wannsee), Leichtgewichts-Doppelzweier mit Lars Hartig (Friedrichsstadt): Dritter im Vorlauf, Zweiter im Hoffnungslauf, Fünfter im Semifinale, Sieger im B-Finale am Freitag. - Mit dem Leichtgewichts-Doppelvierer steht Lichtschlag am Samstag im A-Finale.

Andreas Kuffner (Berliner RC), Zweier ohne mit Eric Johannesen (Bergedorf): Zweiter im Vorlauf hinter GB, Zweiter im Semifinale hinter Griechenland, A-Finale am Samstag.

Martin Sauer (Berliner RC), Steuermann des Deutschland-Achters: Vorlauf-Sieger mit 0,8 Sekunden Vorsprung vor NZL. Finale am Sonntag.