Landesruderverband Berlin e.V.

LRV-Jahreshauptversammlung 2024:

Neues, Traditionelles und Kontroverses

Die Jahreshauptversammlung des Landesruderverbands Berlin (LRV) am 14. März 2024 hielt Neues, Traditionelles und Kontroverses parat. Für Thomas Haun war es die erste Jahreshauptversammlung als neuer Präsident. Er hat inzwischen viele Vereine besucht, an den monatlichen Länderratssitzungen des Deutschen Ruderverbands teilgenommen und festgestellt: „Alle haben dieselben Probleme." Dennoch kann er eine erfolgreiche Jahresbilanz vorlegen. Sie spiegelt sich im Jahresbericht wider, der auch im Zeitalter der Digitalisierung ausgedruckt vorliegt. „Seit 143 Jahren legen wir eine gedruckte Version vor - Ruderer sind traditionell", sagte er.

In Kurzfassung blickte der LRV-Präsident auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Er machte deutlich, dass das Ruderzentrum, wo die Versammlung stattfindet, ein national und international hochangesehenes, modernes Trainingszentrum ist. Wenn sich Vereine kritisch äußern, sei das nicht zu verstehen.

Er appellierte an die Vereine, Ihre Verbundenheit mit den Aktiven niemals aufzugeben: „Es sind die künftig ehrenamtlich Engagierten in den Vereinen." Er nannte Namen von Ruderinnen und Ruderern, die für Berlin als Medaillenschmiede im Rudersport stehen: Lea Hafke, Jakob Geyer, Alexander Finger, Annalena Fisch, Olaf Roggensack und Wolf-Niclas Schröder, Anton Finger und Moritz Wolff.

Rudern in Berlin – das ist auch Breitensport, betonte er und verwies auf die vielen Sternfahrten: „Hier zählt nicht die Zeit. Der Weg und die Kilometer – darauf kommt es an." Thomas Haun zählte die Top-Veranstaltungen auf, an denen der Berliner Rudersport beteiligt war oder die er mit organisiert hat: das Familiensportfest des Landessportbunds im Rahmen der Special Olympics World Games 2023 vorm Brandenburger Tor, die Stadtdurchfahrt mit dem Landes-Kanu-Verband, das DRV-Tischtennisturnier, der Bundeswettbewerb (BW) der Deutschen Ruderjugend. Der BW wird in diesem Jahr in Berlin-Grünau stattfinden. Thomas Haun dankte jetzt schon der Berliner Ruderjugend für ihr Engagement: „Lasst uns und Berlin gute Gastgeber in einer wunderbaren Stadt sein!"

Der LRV-Präsident würdigte das Regatta-Team. „Wir sind als Landesruderverband aus einem Regattaverein hervorgegangen. Alle Vereine sind aufgerufen, noch mehr Helferinnen und Helfer zu werben, damit wir weiter Regatten veranstalten können." Er schlug einen Klub der Volunteers vor. Sie werden auch bei der Berliner Sommerregatta im Juni gebraucht, die erstmals als Qualifizierungsregatta für die Special Olympics gilt, für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung. Im letzten Jahr war Rudern bei den Special Olympics World Games nicht dabei. Das soll bei den nächsten Spielen 2027 in Chile anders sein. „Seid offen dafür ", so Thomas Haun.

Wie Thomas Haun ist auch Vizepräsident Hagen Rothe seit dem letzten Jahr neu im Amt. Er verantwortet die Finanzen und legt dabei besonderen Wert auf „nachhaltigen und sicheren Umgang mit dem Geld. Das ist typisch für den LRV". Er kann auf einen Jahresüberschuss verweisen – aufgrund von Einsparungen beim Flaggentag und Einnahmesteigerungen bei Regatten. Es sei auch nicht in die Digitalisierung investiert worden. Nachhaltig investieren, heißt für ihn investieren in Bildung und Boote. Er informierte über ein neues LRV-Bildungsformat für Trainerinnen und Trainer, das zweimal im Jahr im Ruderzentrum stattfinden soll – mit internationalen Dozenten. Er versprach: Der LRV wird in diesem Jahr die Beiträge für seine Mitglieder nicht erhöhen. „Obwohl die LSB-Beiträge gestiegen sind. Wir versuchen die Vereine zu entlasten."

Ganz anders ist die finanzielle Situation im Deutschen Ruderverband (DRV). Der Ehrenvorsitzende Prof. Dr. Wolfgang Maennig stellte den Berliner Vereinsdelegierten den 9,5-Millionen-Haushalt des DRV vor: Wegen hoher Kosten für Digitalisierung und geringen Sponsoring-Verträgen ist er nicht mehr gedeckt. Rücklagen sind aufgebraucht. Deshalb haben das DRV-Präsidium und der Länderrat eine Beitragserhöhung beschlossen – die erste seit 2015. Sie soll beim DRV-Verbandstag im Oktober 2025 in Halle beschlossen werden.

Prof. Maennig stellte die drei Punkte der Beitragserhöhung vor und sagte: „Vielen blutet das Herz":

  • Beitragserhöhung um 40 Cent pro Mitglied im Monat (in zwei Schritten bis 2026)
  • Beiträge für Mitglieder am 10 Jahren (ab 2025)
  • 10 Euro für den Aktivenpass pro Jahr für alle Altersklassen

Danach kam es zu heftigen kontroversen Diskussionen in der bis dahin harmonischen Jahreshauptversammlung. Viele Delegierte äußerten deutlich ihren Unmut. Sie forderten wenigstens einen reduzierten Beitrag für Kinder und Jugendliche unter 16, um die Jugendarbeit als eine der wichtigsten Aufgaben in den Vereinen fortsetzen zu können. Prof. Dr. Wolfgang Maennig versprach, die Forderung beim DRV vorzutragen.

Bei der Jahreshauptversammlung ging es auch um die Petition der Treptower Rudergesellschaft für mehr Sicherheit auf den Wasserstraßen. Sie umfasst vor allem drei Punkte:

  • Führerscheinfreiheit auf 5 PS herabsetzen
  • mehr Kontrollen für die Wasserschutzpolizei
  • zwei motorbootfreie Sonntage im Jahr

Auch in diesem Jahr plant die Treptower RG wieder einen Wasserdemo. Infos/Kontakt:

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Angela Baufeld

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